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17. März 2023

Eurex

NextGen ETD-Kontrakte: Behandlung der untermonatlich verfallenden Kontrakte

Eurex-Rundschreiben 019/23 NextGen ETD-Kontrakte: Behandlung der untermonatlich verfallenden Kontrakte

1.  Einführung

Die Einführung von Next Generation ETD-Kontrakten wird in mehreren Aktivierungswellen durchgeführt. Die erste Welle ist für den 27. März 2023 geplant, die letzte Welle wird zum 8. Mai 2023 umgesetzt. Bitte entnehmen Sie hierzu weitere Details dem Eurex-Rundschreiben 011/23.

Das vorliegende Rundschreiben gibt eine Zusammenfassung der Auswirkungen der Integration wöchentlich verfallender Optionskontrakte und der Aktivierung von täglich verfallenden Futures-Kontrakten im Handelsbereich. Es enthält auch Informationen zur Berücksichtigung von untermonatlich verfallenden Kontrakten durch die T7-Handelsplattform.

Weitere Informationen zur Initiative der Next Generation ETD-Kontrakte sind in den Release Notes für T7 10.0 und den Release Notes für T7 10.1 enthalten. Die Dokumente (nur in Englisch) können auf der Eurex-Website www.eurex.com unter den folgenden Links aufgerufen werden:

Support > Initiatives & Releases > T7 Release 10.0 und T7 Release10.1
Support > Initiatives & Releases > Readiness for projects > Next Generation ETD Contracts

Weiterführende Informationen können Sie den folgenden Rundschreiben entnehmen:

  • Eurex-Rundschreiben 011/23 – „Next Generation ETD-Kontrakte: Details zur Integration von Weekly Options und Einführungsdatum für täglich verfallende Futures”
  • Eurex-Rundschreiben 014/23 – „NextGen ETD-Kontrakte: Einführung der neuen Produktinitiativen”
  • Eurex Clearing Circular 008/23 – „Next Generation ETD Contracts: Amendments to the Clearing Conditions and the Price List of Eurex Clearing AG”

2.  Erforderliche Tätigkeiten

Die Handelsteilnehmer werden gebeten, sich mit den Produkten vertraut zu machen, die untermonatlich verfallende Kontrakte enthalten. Hierbei handelt es sich um bestehende Optionsprodukte, die wöchentlich verfallende Kontrakte enthalten, welche nach einem wöchentlichen Zyklus verfallen sowie um bestehende Aktien-Futures- und MSCI Futures-Produkte, die mit täglich verfallenden Kontrakten ausgestattet werden.

Eurex empfiehlt, den folgenden Abschnitt 3 aufmerksam zu lesen und entsprechend der jeweiligen Nutzung der Eurex-Handelsfunktionalität eventuell erforderliche Anpassungen vorzunehmen.

3.    Details der Behandlung von untermonatlich verfallenden Kontrakten auf der T7-Handelsplattform

Die Integration von wöchentlich verfallenden Optionskontrakten (z.B. ODX1/2/4/5) in das entsprechende Hauptoptionsprodukt (hier: ODAX) kann sich auf die Konfiguration der Teilnehmer für bestimmte Handelsfunktionen auswirken.

Aktivierung und Deaktivierung von Quotes:

Die entsprechenden Requests führen zur Aktivierung oder Deaktivierung aller Quotes, die über die gleiche Session und im gleichen Produkt eingegeben werden, unabhängig davon, ob sich diese Quotes auf monatlich oder untermonatlich verfallende Kontrakte beziehen.

Empfehlung: Teilnehmer, die derzeit Requests zur Quoteaktivierung oder -deaktivierung für Produkte verwenden, die integrierte Weekly Options-Kontrakte unterstützen, sollten berücksichtigen, dass die Aktivierungs- oder Deaktivierungs-Requests nicht zwischen Quotes für monatlich und untermonatlich verfallende Kontakte unterscheiden.

  • Market Maker Protection

Die Funktionalität wird auf alle Quoten von Optionskontrakten angewendet, die zum gleichen Optionsprodukt gehören und die über gleiche Session eingestellt wurden. Nach der Integration wird es keine spezifische Unterscheidung zwischen wöchentlich und monatlich verfallenden Optionskontrakten geben. Beispielsweise werden die Volumenlimite, die auf ein Hauptoptionsprodukt angewendet werden, auch Volumen aus integrierten wöchentlichen Kontrakten einschließen. Die Volumenlimite (und alle weiteren Limite) für Weekly Options-Produkte werden obsolet sein, wenn die Kontrakte des entsprechenden Weekly Options-Produkts in das jeweilige Hauptoptionsprodukt verschoben worden sind.

Empfehlung: Teilnehmer, die verschiedene Market Maker Protection-Limite für wöchentlich verfallende Optionsprodukte und für das entsprechende Hauptoptionsprodukt nutzen, sollten berücksichtigen, dass nach der Integration von NextGen die Limite in dem Hauptprodukt sowohl für monatlich als auch wöchentlich verfallende Kontrakte gültig sein werden, ohne dass es hierzu einer Änderung seitens der Teilnehmer bedarf.

  • Transaction Size Limits (TSL):

TSL gelten auf Produktebene und können genutzt werden, um zwischen wöchentlich und monatlich verfallenden Optionskontrakten anhand der entsprechenden TSL-Produktgruppen (z.B. ODAX in TSL-Produktgruppe IOL2, ODX/1/2/4/5 in TSL-Produktgruppe IOL3 über Standard-TSL oder pro Produkt über Exception-TSL) zu unterscheiden. Daher wird es nach der Integration von wöchentlich verfallenden Optionskontrakten keine spezifischen TSL mehr geben, die sich explizit auf wöchentlich oder monatlich verfallende Optionskontrakte beziehen.

Empfehlung: Teilnehmer, die derzeit verschiedene TSL für wöchentlich verfallende Optionsprodukte und für das jeweilige Hauptoptionsprodukt (über Standard- oder Exception-TSL) verwenden, sollten berück-sichtigen, dass nach der Integration von NextGen die Limite für das Hauptoptionsprodukt sich auf monatlich als auch wöchentlich verfallende Kontrakte beziehen.

  • Pre-Trade Risk Limits (PTRL):

PTRL berechnen in Echtzeit, wie viel eines bestimmten Limits bereits von eingehenden Transaktionen und von Ausführungen während des gesamten Handelstags im Orderbuch-Handel und im TES-Handel verbraucht wurde. Derzeit sind PTRL für Optionen nur im TES-Handel aktiviert. Da die Limite für PTRL auf Produktebene festgelegt sind, kann die Integration von wöchentlich verfallenden Optionsprodukten in das jeweilige Hauptoptionsprodukt in Abhängigkeit vom Set-up des Teilnehmers Auswirkungen haben.

Empfehlung: Teilnehmer, die derzeit verschiedene PTRL für wöchentlich verfallende Optionsprodukte und für das jeweilige Hauptoptionsprodukt verwenden, sollten berücksichtigen, dass nach Abschluss der Integration von NextGen die Limite für das Hauptoptionsprodukt sowohl monatlich als auch wöchentlich verfallende Kontrakte umfassen werden.

  • Auswirkungen auf das Entgelt für die Exzessive Systemnutzung (ESU) und das Order-Transaktions-Verhältnis (OTR):

Die ESU-Limite sind in drei unterschiedliche Limit-Typen aufgeteilt: das „All Transactions“-Limit, das „Standard Orders“-Limit und das „No Market Data Impact“-Limit. Das „No Market Data Impact“-Limit wurde zum 1. Februar 2023 erhöht (siehe Eurex-Rundschreiben 123/22), um mögliche Auswirkungen der Integration von wöchentlich verfallenden Optionskontrakten in das jeweilige Hauptoptionsprodukt auszugleichen. Die „All Transactions“- und „Standard Orders“-Limite sowie das Order-Transaktions-Verhältnis (OTR) sind unverändert gültig.

Empfehlung: Teilnehmer, deren Handelsaktivität sensitiv gegenüber dem „No Market Data Impact“-Limit des Hauptoptionsprodukts ist, und auch in wöchentlich verfallenden Optionsprodukten aktiv sind, sollten nach der Integration ihren Verbrauch des Limits über einen längeren Zeitraum beobachten, um sicherzustellen, dass die Handelsaktivität innerhalb der neuen Limite bleibt.

Auswirkungen auf Mistrade Ranges:

Für die im Eurex-Rundschreiben 014/23, Abschnitt 3.D., genannten Produkte wird zwischen wöchentlichen und monatlichen Verfällen unterschieden. Zur Klarstellung: Bei allen anderen Produkten wird der wöchentliche oder monatliche Verfall kein Unterscheidungsmerkmal für die Mistrade Ranges sein.

Anpassungen im Rahmenwerk für die Liquiditätsbereitstellung:

Eurex wird separate Liquidity Provider-Programme für monatlich und untermonatlich verfallende Optionen anbieten. Weitere Details zu den Parametern der Programme, zur Struktur der täglichen Market-Making-Parameter-Dateien und zum schrittweisen Ablauf der Integrationsphase bezüglich Rabatten und Messung der Performance von Liquidity Providern finden Sie im Eurex-Rundschreiben 014/23, Abschnitte 3.E. und 3.F.

Der folgende Aspekt bezieht sich auf täglich verfallende Futures-Kontrakte:

Auswirkungen auf Entgelte:

Eurex wird zwei Entgeltbefreiungen („Fee Waivers“) anbieten, um die Nutzung der neuen Funktionalität der untermonatlich verfallenden Optionskontrakte weiter zu fördern:

o    Fee Waiver für die Lieferung von Futures, die durch die physische Erfüllung des täglichen Single Stock Futures-Legs des Geschäfts entsteht
o    Fee Waiver für Transaktionsentgelte für MSCI-Futures bei Nutzung von Kalender-Spread-Instrumenten zwischen täglich und vierteljährlich verfallenden Futures-Kontrakte (MSCI Basis-Trading).

Bitte entnehmen Sie einen detaillierten Überblick der transaktionsbasierten Entgelte der Price List of Eurex Clearing AG (nur in Englisch verfügbar), wie mit Eurex Clearing Circular 008/23 veröffentlicht.

Der folgende Aspekt bezieht sich allgemein auf untermonatlich verfallende Kontrakte:

Neue Werte für Referenzdaten:

Die Aktivierung von untermonatlich verfallenden Kontrakten führt zu neuen gültigen Werten für bereits bestehende Kontrakt-Referenzdatenfelder, die über die RDI-Schnittstelle/RDF-Dateien bereitgestellt werden. Beispielsweise kennt das Kontrakt-Referenzdatenfeld „contract frequency" (FIX-Kennzeichen 30867) derzeit die gültigen Werte „Month" und „Flex". Nach der Aktivierung von untermonatlich verfallenden Kontrakten kann das Feld „contract frequency" zusätzlich die gültigen Werte „Day", „Week" oder „End-of-Month" für die entsprechenden untermonatlich verfallenden Kontrakte annehmen. Weitere Informationen finden Sie im Eurex-Rundschreiben 029/22.

Empfehlung: Teilnehmer, die Kontrakt-Referenzdaten über die Eurex RDI/RDF-Schnittstelle nutzen, werden gebeten, sich mit dem Zeitplan der NextGen-Kontraktaktivierungen, wie in Eurex-Rundschreiben 011/23 dargelegt, vertraut zu machen. 


Vorzeitige Verfügbarkeit von Next Generation ETD Kontrakt Referenzdaten in der Eurex-Produktionsumgebung

Wie im Eurex Rundschreiben 014/23 ausgeführt, findet die erste Aktivierungswelle am 27. März 2023 statt, welche integrierte 4. Freitags-Kontrakte erzeugt, die am 28. April 2023 verfallen. Um Teilnehmern eine frühzeitige Überprüfung dieser neu generierten Kontrakte in den Eurex-Referenzdatensätzen zu ermöglichen, werden das RDI-Interface sowie die RDF-Datei bereits am Samstag, den 25. März 2023 gegen 11:00 Uhr MEZ und darüber hinaus am Sonntag, den 26. März 2023 bereitgestellt. Diese vorzeitige Verfügbarkeit von Referenzdaten gilt lediglich für die erste Aktivierungswelle.
 

Weitere Informationen

Empfänger:

Alle Handelsteilnehmer der Eurex Deutschland und Vendoren

Zielgruppen:

Front Office/Handel, Middle + Backoffice, IT/System Administration

Verweis auf Rundschreiben:

Eurex-Rundschreiben 011/23, 014/23, Eurex Clearing Circular 008/23

Kontakt:

client.services@eurex.com

Web:

Support > Initiatives & Releases > T7 Release 10.0 und T7 Release10.1
Support > Initiatives & Releases > Readiness for projects > Next Generation ETD Contracts

Autorisiert von:

Jonas Ullmann


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