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29. Apr. 2014

Eurex

ATX® und ATX® five, CECE® EUR und RDX® EUR komplementieren unser erfolgreiches österreichisches Ländersegment

Basierend auf der Lizenzvereinbarung mit der Wiener Börse bietet Eurex Exchange seit dem 10. Februar Futures und Optionen auf die Indizes ATX® und ATX® five, CECE® EUR und RDX® EUR an. Damit haben wir unser erfolgreiches österreichisches Ländersegment komplementiert. Neben den neuen Derivaten sind jetzt auch Futures und Optionen auf einzelne Aktien handelbar. Wir sprachen mit Johannes Hämmerle, Head of Trading, Raiffeisen Centrobank Wien, über den Start und die bisherige Resonanz im Markt.

Eurex: Was halten Sie davon, dass die ATX®-Derivate jetzt an Eurex Exchange gelistet sind und nicht am Heimatmarkt?

Johannes Hämmerle: Grundsätzlich finden wir es schade, dass die ATX®-Derivate nun nicht mehr am Heimatmarkt gelistet sind. Unserem Verständnis nach tut es Kassa-Börsen gut, wenn sie von einem gut funktionierenden Derivate-Segment ergänzt werden. Diese Rolle wird nun eben von der Eurex übernommen. Wir erhoffen uns durch das Eurex-Listing eine Steigerung der Liquidität vor allem aus drei Gründen:

• durch die Einführung an der Eurex Exchange wird der Kreis der Handelsteilnehmer um ein Vielfaches größer
• durch die Konzentration des Clearings bei Eurex Clearing wird die Abwicklung erleichtert und auf eine Standard-Plattform gestellt
• durch die globale Präsenz der Eurex sollte die Bekanntheit des ATX® weiter gesteigert werden

Eurex: Seit Einführung sind nun gut 12 Wochen vergangen. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Entwicklung dieser Derivate an Eurex Exchange?

Johannes Hämmerle: Ich denke, es ist noch ein wenig zu früh, um hier schon abschließend Bilanz zu ziehen. Im März wurde der Großteil der bestehenden Kontrakte an die Eurex „gerollt“, was naturgemäß eine sehr hohe Umsatzzahl zur Folge hatte. Die Umsätze im börslichen Orderbuch abseits des Rollover sind in etwa gleich wie vorher, im Bid/Offer Spread ist hingegen eine leichte Verbesserung zu beobachten. Umsatzseitig hatten wir uns eine Steigerung erwartet, die hoffentlich noch kommen wird. Bei den neuen Index Optionen ist das Interesse noch sehr überschaubar. Hier hoffen wir bald auf zusätzliche Marktteilnehmer.

Eurex: Welche Marktteilnehmer sehen Sie im Markt und wie werden die Kontrakte vorwiegend eingesetzt?

Johannes Hämmerle: Neben den Market Makern sind vor allem institutionelle Investoren aktiv, welche die ATX®-Produkte unter anderem zur Portfolioabsicherung einsetzen. Ein Spezifikum des österreichischen Marktes ist die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge, die eine verpflichtende Aktienquote vorsieht. Anbieter solcher Produkte verwenden ATX®-Derivate, um das wirtschaftliche Aktien-Exposure unabhängig von der physischen Aktienquote steuern zu können.

Eurex: Die österreichischen Derivate sind nur eines unserer etablierten Aktienderivatesegmente. Sind Sie auch in anderen Ländersegmenten aktiv?

Johannes Hämmerle: Die Raiffeisen Centrobank kann auf eine lange Historie im Market Making auf osteuropäische Underlyings zurückblicken. Folglich sind wir auch im Market Making auf den russischen Benchmark-Index RDX® sowie den CECE® Osteuropa-Index aktiv. Neben unseren Market Making Aktivitäten handeln wir natürlich auch westeuropäische Blue Chip-Indizes wie den DAX® oder EURO STOXX® sowie Derivate auf europäische Einzelwerte.

Eurex: Eurex Exchange bietet neben dem börslichen Orderbuchhandel auch weitreichende Vorteile beim außerbörslichen Handel. Nutzen Sie dieses Angebot?

Johannes Hämmerle: Neue Regularien wie beispielsweise EMIR führen derzeit zu einer Migration von klassischem außerbörslichen OTC-Handel hin zu börslich abgewickelten Transaktionen. Diesem Trend folgen auch wir und nutzen das Angebot von zentral geclearten, aber trotzdem flexibel gestaltbaren Derivaten an der Eurex. Darüber hinaus werden selbstverständlich auch Funktionalitäten wie Block Trades aktiv genutzt, um gerade bei größeren Orders das Execution Risk möglichst klein zu halten.

Eurex: Abschließend eine Frage zu den neuen osteuropäischen Derivaten. Im Moment häufen sich ja die Berichte, dass Kapital aus Osteuropa abgezogen wird. Wie ist vor diesem Hintergrund die Akzeptanz dieser neuen Derivate im Markt und welches Potenzial sehen Sie?

Johannes Hämmerle: Hier bedarf es einer differenzierten Betrachtung der unterschiedlichen Märkte. Während Russland im Moment unter schlechtem Sentiment leidet, ist die Einstellung der Investoren gegenüber anderen osteuropäischen Ländern wie etwa Polen durchaus positiv.
Die Stärke von Derivaten liegt aber genau darin, dass sie unabhängig von der jeweiligen Marktlage Möglichkeiten bieten, flexibel zu investieren bzw. Exposure abzusichern oder abzubauen. Gerade in volatilen Zeiten können Derivate ihre Stärke ausspielen. Vor diesem Hintergrund bieten die neuen Derivate im Markt flexible Handels- und Absicherungsmöglichkeiten und ich denke, dass dieser Vorteil das mitunter negative Sentiment einem Gesamtmarkt gegenüber aufwiegen wird.

Johannes Hämmerle trat 2006 nach Abschluss des Studiums der Internationalen Wirtschaftswissenschaften als Aktien- und Derivatehändler in die Raiffeisen Centrobank ein. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Singapur, wo er bei Raiffeisen Singapur unter anderem für den Handel mit FX Optionen und Zinsderivaten zuständig war, kehrte Johannes Hämmerle 2011 zur Raiffeisen Centrobank zurück, wo er als Leiter des Bereiches Aktienhandel ernannt wurde. Nebenberuflich ist er als Lektor für Aktienderivate und strukturierte Produkte an der Fachhochschule Wien tätig.


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